Im Juni herrscht Aufregung im Klostergarten Wiedenbrück. Bruder Rigobert bemerkt es zuerst: ein lautes Summen und viele umher schwirrenden Bienen. Die Bienen sammeln sich als Schwarm im Kirschbaum. Sind sie von unserem Bienenvolk? Ich schaue in die Beute. Sie sieht voll aus und alles wirkt wie immer. Unsere Bienen scheinen es nicht zu sein…

Weil wir Neulinge sind, trauen wir es uns trotzdem nicht zu, den Schwarm einzufangen. Ich rufe jemanden vom Imkerverein an. Felix kommt mit seiner Ausrüstung: Anzug und Schleier, Eimer zum Einschlagen des Schwarmes und eine Beute.
Wir stellen eine Leiter an den Baum, Felix schlägt den Schwarm zuerst in den Eimer und dann in die Beute. Wir lassen sie über Nacht stehen. Am nächsten Tag scheinen sich alle Bienen in der Beute gesammelt zu haben. Felix freut sich über seinen Neuzugang…

Was ist ein Schwarm?
Im Frühling, hauptsächlich im Mai und Juni, wachsen die Bienenvölker sehr stark. Wenn sich ein Bienenvolk sehr gut entwickelt, wird es in der Behausung zu eng.  Die Königin fliegt aus und nimmt Tausende von Bienen mit sich. Bevor die Bienen schwärmen „hauen“ sich noch einmal den Bauch voll. Sie sind deshalb überhaupt nicht aggressiv. Also – keine Angst.

Zuerst ziehen sich die Arbeiterinnen jedoch eine neue Königin. Dazu werden speziellen Zellen, die sogenannten Weiselzellen, gebaut. In der Schwarmzeit führen wir deshalb die Kippkontrolle durch und brechen diese Zellen.

Die neue Königin bleibt mit einem Rest von Bienen und dem Futtervorrat in der Beute. Der Honigertrag wird in diesem Jahr deswegen geringer ausfallen.